Claudia Schneider machte ein langes Gesicht, ihr drohte
Ungemach. Siggi Güttner, der die Motorrader aus dem MOTORRAD-Testfuhrpark unter
seiner Obhut hat, zuckte bedauernd mit den Schultern. "Die oder keine." Und
die - das war die ZXR.
Eigentlich keine schlechte Wahl. Doch Claudia wollte
in den Urlaub, auf die Lofoten. Das ist diese Inselgruppe hoch oben im Norden
vor den Küsten Norwegens. Und jenseits des Polarkreises reist es sich auf einer
Enduro schon komfortabler.
Aber was nicht geht, das geht nicht. Mit knirschenden
Zähnen nahm sie die paar tausend Kilometer über die idyllischen Sträßchen Skandinaviens
unter die breiten Sportreiten. Und relchlich Gepäck hatte sie natürlich auch
dabei.
Entsprechend markig fielen ihre Anmerkungen im Fahrtenbuch
aus : " Federung und Dämpfung sind knallhart bis nicht vorhanden. Von Komfort
kann keine Rede sein. Bei der Sitzbank haben die Polsterer schlichtweg drei
Zentimeter Schaumstoft unterschlagen." Doch damit hatte sich Claudia noch lange
nicht beruhigt:"Gesucht: Fahrer mit Affenarmen und Lilliputaner-Beinen. Oder,
Faltanleitung liegt unter dem Heckbürzel." Das reicht.
Tourenfahrer können mit den Qualitäten eines Supersportlers
wie der Kawasaki ZXR 750 wahrlich wenig antangen. Und so ist es kein Wunder,
daß die ZXR während ihres einjährigen Aufenthalts im MOTORRAD-Testfuhrpark nur
ein einziges Mal auf große Fahrt ging. Sportfahrern bereitet die scheinbar so
unbequeme Sitzposition mit dem geringen praktischen Nutzen dagegen keinerlei
Probleme. Für ihre Bedürfnisse ist die ZXR geradezu maßgeschneidert.
Das Fahrwerk der Kawasaki ist aut eine sportliche Fahrweise
abgestimmt und erweist sich in jeder Situation als äußerst fahrstabil. Nur das
Zentralfederbein ist, zugegeben, auch für manchen Sportfahrer in der Redaktion
etwas zu hart ausgefallen. So wurde es letztendlich nach einer Vielzahl von
Testkilometern gegen ein weicher abgestimmtes Federbein von White Power ausgetauscht,
das sensibler auf Fahrbahnunebenheiten und Bodenwellen anspricht. Die ZXR 750
war dennoch viel unterwegs. Auf Salzburg- und Nürburgring sowie in Lédenon und
Rijeka kennt sie jede Ideallinie, überstand Fahrerlehrgänge und Perfektionstrainings,
diente als Referenzfahrzeug für Vergleichsfahrten und durfte auch beim MOTORRAD-Sportreifentest
nicht fehlen.
Kein Wunder, daß die Reifen auf den Gußfelgen nicht lange
hielten. Alle 5000 Kilometer hatte das 100 PS starke Energiebündel das Profil
seiner Sportreifen aufgezehrt. Auf diese Art und Weise kam die Kawasaki im Laufe
ihrer Dauertestkilometer in den Genuß fast aller für sie freigegebenen Reifenkombinationen.
Mit Ausnahme der Metzeler ME 1- Radial. Immer dann,wenn sie benötigt wurden,
waren sie gerade nicht lieferbar. Aber die Erkenntnisse aus dem MOTORRAD-Sportreifentest
(Ausgabe 9/1990) gelten uneingeschränkt auch für diese ZXR:
- Metzeler ME 1-Radial: sehr gute Haftung im Trockenen
wie im Nassen. Leichte Schwächen hat er allerdings in der Fahrstabilität und
Eigendämpfung.
- Bridgestone Cyrox: sehr gute Fahreigenschaften
im Alltagsbetrieb, spielerisches Handling und hervorragende Lenkpräzision. Weniger
geeignet ist der Reifen im Sportbetrieb. Ihm fehlt die nötige Haftung bei hohen
Karkaßtemperaturen.
- Dunlop Sportmax: hohe Haftung im Sporteinsatz,
dazu hohe Fahrstabilität und Lenkpräzision. Er neigt zwischen 60 und 100 km/h
zu Lenkerflattern und hat einen engen Grenzbereich auf regennasser Strasse.
- Michelin A 59 X / M 59 X: hohe Lebensdauer und
gute Fahrstabilität. Für den Sporteinsatz ist dieser Reifen weniger gutgeeignet,
weil seine Haftfähigkeit unter der der Konkurrenz liegt. Aber auch bei Nässe
muß er in der Haftung zurückstecken.
- Pirelli MP 7 Sport: gute Haftung und leichtes
Handling. Nicht zufriedenstellen kann dagegen seine Fahrstabilität im Hochgeschwindigkeitsbereich,
hinzu kommt ein gewöhnungsbedürftiges Eigenlenkverhalten und Aufstellmoment
beim Bremsen.
Bei der Hälfte der Testdistanz zeigte sich die ZXR noch
in sehr guter Form : sie hatte die rund 20 000 Kilometer klaglos weggesteckt.
Und auch die kleinen Alltagsproblemchen ließen an der Zuverlässigkeit des wassergekühlten
Vierzylinders noch lange keine Zweifel aufkommen.
Zu bemängeln gab es nur wenig, etwa den Choke, der nur
schwer dosierbar war. Oder das schlecht zugängliche Federbein: Der Hakenschlüssel
zur Verstellung der Federbasis kann nur ordentlich angesetzt werden, wenn zuvor
die Fußraste demontiert wird. Nett. Als nicht besonders widerstandsfähig erwiesen
sich auch die Simmerringe in der Telegabel, sie leckten und mußten bei der 15
000er-Inspektion ausgetauscht werden. Nach weiteren 5000 Kilometern waren besagte
Dichtringe schon wieder fällig. Die Ursache dafür lag diesmal bei den Standrohren,
denen Steinschlag schwer zugesetzt hatte und die deshalb beim nächsten Generalcheck
ausgetauscht werden mußten. Diese Inspektion nach 20 000 Kilometern ging richtig
ins Geld: Auf der Rechnung standen noch Antriebskette, Ritzel und Kettenblatt.
Immer wieder fand sich im Fahrtenbuch Kritik an der vorderen
Bremsanlage. Ihre Wirkung und Dosierbarkeit ließ zwar keine Wünsche offen, doch
nervte das ständige Quietschen beim Bremsen, zu dem sich schließlich noch deutliches
Rubbeln gesellte.Das Gewinsel der Bremsanlage - "wie ein junger Dackel", meinte
ein Tester - riet zwar nicht den Tierschutzverein, wohl aber die Kundendienstabteilung
von Kawasaki auf den Plan.Bei der 25000er-Inspektion wurden die Bremsscheiben
und nochmals die Beläge auf Kulanz getauscht.In gleichem Atemzug spendierte
man ihr noch eine neue Auspuffanlage ohne Endschalldämpter, denn auf den letzten
Kilometern röchelte und knurrte die ZXR heiser wie ein Raubtier.Die Ursache:
Am letzten Sammler der Vier-in-zwei-in-eins-Auspuffanlage hatte sich auf Grund
von Schwingungen ein ordentlicher Riß gebildet.Danach konnte es wieder leise
aber unauffällig schnell weitergehen. Zumindest, so lange der Fahrer nicht bremste
Auch Eisspeedway-Weltmeister Nikolai Nischtschenko konnte trotz aller Begeisterung
für die ZXR, die er einige Runden auf dem Hockenheimring bewegte, dieses Quietschen
und Jaulen nicht länger überhören. Ebenso wie die mit zunehmender Kilometerleistung
immer auffälligeren mechanischen Geräusche im Motor. Schließlich erreichten
sie ein Level, daß MOTORRAD-Technik-Chef Waldemar Schwarz dies ausdrücklich
im Fahrtenbuch vermerkte. Da die Leistung des Motors aber nie zu wünschen übrig
ließ und er auch in seinem Fahrverhalten bis Testschluß kaum hinter einem taufrischen
Exemplar zurückstand, blieb er von einer frühzeitigen Demontage verschont. Und
er hielt, anstandslos.
Knapp 40 000 Kilometer waren herungergespult, die ZXR
ging ein letztes Mal in die Inspektion. Und wieder röchelte die Auspuftanlage
heiser vor sich hin. Trotz moditizierten Sammlers hatte sich wieder ein Riß
gebildet. Erneut war der Kundendienst gefordert, das 967.43 Mark teure Teil
wurde auf Kulanz getauscht. Das änderte aber nichts an der Tatsache, daß die
zirka 2000 Mark Auspuff auf 40000 gefahrene Kilometer in die Endabrechnung eingingen
und erheblich dazu beitrugen, daß die Kosten pro gefahrenem Kilometer auf 36
Pfennig anstiegen. Einen gehörigen Anteil am hohen Kilometerpreis - eine durchausvergleichbare
Suzuki GSX 750 F oder Yamaha FZR 600 liegen bei 25 Pfennig pro Kilometer - hatten
natürlich auch die im Durchschnitt alle 5000 Kilometer gewechselten Reifen.
Fast hätte der ZXR ein " Plötzlich stand er da " -Getränkewagen ein frühzeitiges
Ende bereitet. Der Fahrer jedenfalls kam mit dem Schrecken, die Kawasaki mit
einer neuen Verkleidung, Scheinwerter und Tachometer davon.
So stand der abschließenden Demontage des Motors durch
die MOTORRAD-Mechaniker nichts mehr im Wege. Was dabei zum Vorschein kam, konnte
sich nach überwiegend stramm gefahrenen Kilometern mehr als sehen lassen.
Kolben und Zylinder präsentierten sich geradezu im Neuzustand.
Selbst die Kolbenringe hinterließen einen Eindruck, als seien sie nur wenige
Kilometer gelaufen. Wie auch das Kompressionsdiagramm beweist, dichteten die
Ventile bis Testende einwandfrei ab, die leichten Brandspuren an den Auslaß-
und Verkokungen an den Einlaßventilen machten sich nicht bemerkbar. Die teils
blau angelaufenen Stahllamellen der Kupplung zeugten allerdings von scharfer
Fahrweise. Der leicht eingeschlagene Kupplungskorb gab dennoch keinen Anlaß
zur Kritik. Bis zu allerletzt trennte die Kupplung leichtgängig, sauber und
war gut dosierbar.
Das schlechte Tragbild mehrerer Getriebezahnräder ist
eher ein Schönheitsfehler, sie müssen deshalb nicht getauscht werden. Gewichtiger
sind da schon die deutlichen Verschleißspuren an den Schaltklauen. Die mittlere,
zuständig für den zweiten und dritten Gang, war arg mitgenommen. Ein Austausch
der Schaltgabel schien ratsam. Die Lagerschalen der Kurbelwelle waren verschlissen,
ihre Lauffläche glich einer Kraterlandschaft. Kawasaki machte für diesen Schaden
Bearbeitungsrückstände bei der Herstellung der Geäusehälften verantwortlich.
Doch bemühte MOTORRAD zusätzlich noch einen Fachbetrieb. der sich mit solchen
Problemen auseinandersetzt, und bat um eine Stellungnahme.
Diese Experten machten Kavitationsschäden, also Luftblasenbildung
in Folge von Schwingungen im Motor, dafür verantwortlich. Beim Zerplatzen der
Blasen treten unter hohem Druck Schläge auf, die auf Dauer zu schwammartigen
Anfressungen am Werkstoff führen. Ein schwerer Vorwurf, denn der Schaden müBte
konstruktionsbedingt nicht nur an der MOTORRAD-Testmaschine auftreten. So könnte
auch der Kapitale Motorschaden, von dem Leser Ralph Holzhäuser der Redaktion
berichtet hatte seine Ursache in einem Kavitationsschaden haben.
Die ZXR 750, Modelljahr 1989, wurde mittlerweile gründlich
überarbeitet. Das starke Interesse der Motorradfahrer an diesem Modell und die
durchweg hohe Zufriedenheit ihrer Besitzer waren in Japan AnIaB genug, dieses
Konzept weiterzuentwickeln. Besondere Aufmerksamkeit wurde Motor wie Fahrwerk
gewidmet. Und es ist ein offenes Geheimnis, daß das 1991er Modell deutlich modellgepflegt
sein wird. Kawasaki will seine Kunden eben bei der Stange halten. Das erste
ZXR-Modell bildet dazu eine gesunde Basis. Wenn auch nicht zu Reisen bis zu
den Lofoten.
Alle drei Schaltgabeln sind angeschliffen, die mttlere
besonders stark. Sie soll ausgetausch werden
Bearbeitungsrückstände aus dem Motorgehäóse haben einige
Lagerschalen stark beschädigt. Sie müssen ersetzt weráen
Dauerwelle: Nach 40 000 stramm getahrenen Kilometern
ist das Tragbild der Nocken geradezu neuwertig
km-Stand | Ausgeführte Arbeiten | Kosten in Mark | |
---|---|---|---|
Ersatzteile | Arbeitslohn | ||
889 | 1000-km-Inspektion Ölfilter 3 Liter Motoröl |
11.95 37.28 |
314.64 |
3731 | 0.5 Liter Motoröl | 5.15 | |
5578 | 5000-km-Inspektion Feder Auspuff Auspuffblende Vorder- und Hinterradreifen erneuert Dunlop 120/70VR17-V260 K510F Dunlop 170/60VR17-V260 K510 |
6.61 27.58 194.50 260.00 |
280.90 |
6092 | 0.5 Liter Motoröl | 5.65 | |
10 853 | 10 000-km-Inspektion 4 Zündkerzen CR9E Ölfilter 4 Liter Motoröl Vorder- und Hinterradreifen erneuert Bridgestone 120/70VR17-V260 Cyrox Bridgestone 170/60VR17-V260 Cyrox |
47.61 13.09 49.98 249.66 344.28 |
370.27 |
13 238 | 0.5 Liter Motoröl | 5.60 | |
15 205 | 0.5 Liter Motoröl | 5.60 | |
15 771 | 15 000-km-Inspektion Bremsebeläge erneuert, Standrohrdichtring ersetzt 2 Bremsebeläge Gabelsimmering Gabelöl Luftfilter 4 Zündkerzen CR9E Kleinmaterial |
157.25 13.79 8.82 47.42 45.60 2.74 |
273.60 |
15 811 | Hinterradreifen erneuert Bridgestone 170/60VR17-V260 Cyrox Montage und wuchten |
344.28 |
54.72 |
16 290 | 0.5 Liter Motoröl | 5.60 | |
21 781 | 20 000-km-Inspektion Standrohr erneuert, Kette, Kettenrad und Ritzel ersetzt, Vorder- und Hinterradreifen erneuert 2 Gabelsimmeringe Gabelstandrohr Gabelöl Ölfilter 3.7 Liter Motoröl Antriebskette Ritzel (16 Zähne) Kettenrad (46 Zähne) U-Scheibe Kleinmaterial Auswuchtgewichte Pirelli MP 7 Sport 120/70 VR17-V260 Pirelli MP 7 Sport 170/60 VR17-V260 |
25.15 189.35 17.65 11.94 45.98 267.62 38.57 113.38 3.08 7.25 9.00 201.90 256.14 |
725.04 |
24 501 | 0.5 Liter Motoröl | 6.45 | |
25 020 | 25 000-km-Inspektion Auspuff erneuert, Bremsscheiben gewechselt Bremsflüssigkeit Kleinmaterial 2 Bremsscheiben Auspuff 4 Dichtungen 1 Dichtung |
8.64 4.10 858.52 967.63 9.30 5.94 |
342.00 |
26 804 | Vorderradreifen erneuert Michelin 120/70VR17-V260 A59 X TL Hinterradreifen erneuert Michelin 170/60VR17-V260 M59 X TL Vorderrad aus- und eingebaut Montage und wuchten Hinterradreifen aus- und eingebaut Montage und wuchten |
250.00 316.00 |
47.88 54.72 |
28 952 | 0.5 Liter Motoröl | 6.50 | |
30 121 | 30 000-km Inspektion Ölfilter Luftfilter 4 Zündkerzen CR9E 3 Liter Motoröl Zündkerzenstecker Gabelöl Kleinmaterial |
11.95 47.42 45.60 37.28 37.25 14.90 3.76 |
376.20 |
30 549 | 0,5 Liter Motortöl | 4.50 | |
32 187 | Vorderradreifen erneuert Bridgestone 120/70VR17-V260 Cyrox Hinterradreifen erneuert Bridgestone 170/60VR17-V260 Cyrox |
249.66 344.28 |
|
33 964 | 35 000-Km-Inspektion, Bremsbeläge gewechselt Bremsbeläqe hinten 0.30 Liter Bremsflüssigkeit DOT5 Kleinmaterial |
72.90 15.21 5.88 |
205.20 |
35 862 | 1 Liter Motoröl | 9.45 | |
36 623 | Vorderradreifen montiert Dunlop 120/70VR17-V260 K510F Hinterradreifen montiert Dunlop 170/60VR17-V260 K510 Vorderrad aus- und eingebaut Montage und wuchten Hinterrad aus- und eingebaut Montage und wuchten Auswuchtgewichte |
195.00 260.00 9,50 |
47.88 54.72 |
39 200 | Auspuff gewechselt Auspuff 4 Dichtungen 1 Dichtung |
967.63 9.30 5.94 |
82.08 |
39 369 | H4-Lampe | 14,00 | |
40 650 | 40 000-km-Inspection Ölfilter Luftfilter 4 Zündkerzen CR9E 3 Liter Motoröl Gabelöl Kleinmaterial |
11.95 47.42 45.60 37.28 14.90 3.76 |
376.20 |
Zwischensumme (inkl. MwSt) | 8032.45 | 3606.05 | |
Gesamtsumme |
|
||
Kraftstoff 2560 Liter (Normal zu 1,10 Mark) |
|
||
Gesamtkosten |
|
||
Kosten pro Kilometer |
|
||
Anschaffungspreis inkl. Fracht |
|
||
Durchschnittlicher Verbrauch 6,4 Liter/100 Kilometer | |||
|
|||
Motor komplett zerlegen und zusammenbauen. Ventile schleifen. Ventilsitze fräsen Motor aus- und einbauen 10 Hauptlagerschalen 1 Schaltgabel 6 Stahllamellen |
94.39 55.43 37.35 |
943.92 253.08 |
|
Summe | 187.17 | 1197.00 | |
Gesamtkosten der Instandsetzungen |
|
1039 km | 40500 km | |
---|---|---|
Beschleunigung | ||
0-100 km/h | 3.7 | 3.8 |
0-120 km/h | 4.9 | 5.0 |
0-140 km/h | 6.3 | 6.5 |
0-160 km/h | 8.5 | 8.6 |
0-180 kmlh | 11.9 | 12.1 |
0-200 km/h | 14.0 | 14.3 |
0-400 m | 11.7 | 12.0 |
0-1000 m | 22.5 | 22.9 |
Höchstgeschwindigkeit | ||
Zwei Personen (km/h) | 206 | 206 |
Solo (km/h) | 217 | 216 |
Verbrauch (unverbleites Normalbenzin) | ||
Dauertestverbrauch Liter/100km | 6.4 | |
Ölverbrauch Liter/1000km | 0.25 |
Zylinder Einbaumaß/Verschleißgrenze Istwerte Anmerkung: |
68.000-68.012/68.10 mm 67.98-68.03 mm Sehr guter Zustand |
Kolben Einbaumaß/Verschleißgrenze Istwerte Anmerkung: |
67.942-67.958/67.80 mm 67.95 mm Nur geringe Laufspuren |
Kolbenspiel Einbauspiel Istwerte Anmerkung: |
0.042-0.70 mm 0.03-0.08 mm Kaum Verschleiß |
Kolbenringe (Nutenspiel) Einbauspiel 1./2. Ring Verschleißgrenze 1./2.Ring Istwerte 1./2.Ring Anmerkung: |
0.030-0.070/0.020-0.060 mm 0.17/0.16 mm 0.04/0.04 mm Kaum über Einbaumaß |
Kolbenringe (Stoßspiel) Einbauspiel 1./2. Ring Verschleißgrenze 1./2. Ring Istwerte 1./2. Ring Anmerkung: |
0.20-0.35/0.20-0.35 mm 0.7/0.7 mm 0.3-0.5/0.3 mm Sehr wenig Spiel |
Kurbelwelle (Hauptlagerspiel) Einbauspiel/Verschleißgrenze Istwerte Anmerkung: |
0.046-0.076/0.11 mm 0.07 mm Wenig Spiel, aber starke Verschleißspuren |
Plauellager (Radialspiel) Einbauspiel/Verschleißgrenze Istwert Anmerkung: |
0.046-0.076/0.11 mm 0.08 mm Nur minimale Laufspuren |
Nockenwellen (Lagerspiel) Einbaumaß Einlaß/Auslaß Verschleißgrenze Einlaß/Auslaß Istwert Einlaß/Auslaß Anmerkung: |
0.048-0.091/0.078-0.121 mm 0.18/0.21 mm 0.06/0.10 mm Guter Zustand |
Nockenhöhe Einbaumaß Einlaß/Auslaß Verschleißgrenze Einlaß/Auslaß Istwert Einlaß/Auslaß Anmerkung: |
36.95-37.05/36.55-36.65 mm 36.85/36.45 mm 36.6/37.0 mm Nocken in Bestzustand |
Ventile (Schaftdurchmesser) Einbaumaß Einlaß/Auslaß Verschleißgrenze Einlaß/Auslaß lstwert Einlaß/Auslaß Anmerkung: |
4.975-4.990/4.955-4.970 mm 4.95/4.93 mm 4.98/4.96 mm Noch Einbaumaß |
Ventilführung (Innendurchmesser) Einbaumaß Einlaß/Auslaß Verschleißgrenze Einlaß/Auslaß Istwert Einlaß/Auslaß Anmerkung: |
5.000-5.012/5.000-5.012 mm 5.08/5.08 mm 5.01/5.01 mm Guter Zustand |
Ventielschaftspiel Einbaumaß Einlaß/Auslaß Verschleißgrenze Einlaß/Auslaß Istwerte Einlaß/Auslaß Anmerkung: |
0.033-0.144/0.095-0.181 mm 0.34/0.40 mm 0.03/0.05 mm Kein meßbarer verschleiß |
Ventilsitzbreite Einbaumaß Einlaß/Auslaß Istwert Einlaß/Auslaß Anmerkung: |
0.5-1.0/0.5-1.0 mm 0.7/1.0 mm Auslaßsitze an der Toleranzgrenze |
Ventilfedern Einbaumaß innen/außen Verschleißgrenze innen/außen Istwert innen/außen Anmerkung: |
36.5/41.4 mm 34.8/39.7 mm 35.7/41.4 mm Noch fast Einbaulänge |
Kupplungscheiben (Dicke) Einbaumaß/Verschleißgrenze Istwert Anmerkung: |
3.0 mm Wenig Abrieb |
Kupplungstahlscheiben (Verzug) Verschleißgrenze Istwert Anmerkung: |
0.3 mm 0.05 mm Plan, aber blau angelauten |
Kupplungfedern (freie Länge) Einbaumaß/Versehleißgrenze Istwert Anmerkung: |
33.2/32.1 mm 32.5 mm Leicht gesetzt |
Ölpumpe: | Nur wenige Riefen |
Bremsscheiben: | 2. Satz mit guter Oberfläche |
Schaltgabeln: | Deutliche Verschleißspuren |
... den quietschenden und rubbelnden Bremsenscheiben:
Wir haben das 1990er Modell mit Bremsbelägen die eine
andere Materialzusammensetzung aufweisen, ausgerüstet. Sie nehmen nicht soviel
Wärme auf und verhindern dadurch, daß die Bremsseheiben so heiß werden. Seit
Anfang des Jahres werden auch für das 1989er Modell nur noch diese Bremsbeläge
angeboten.
...den mehrfach aufgetretenen Rissen am Sammler der
Auspuffanlage:
Bei den ersten ausgelieferten Modellen konnte das Blech
des Sammlers noch frei schwingen und riß deshalb gern ein. Das wurde bei Kawasaki
in Japan schnell erkannt und daraufhin ein Röhrehen zur Versteifung der Bleche
eingeschweißt. Wenngleich noch immer Schwingungsrisse auftreten können, hat
sich die Lebensdauer durch diese Maßnahme deutlich verlängert. Defekte Auspuffanlagen
wurden bisher auf Kulanz ausgetauseht.
... den defekten Simmeringen an der Telegabel:
Der große Standrohrdurchmesser der Telegabel zwang uns,
die Simmerringe mit einer geringen Vorspannung einzubauen, um die Losbrechkraft
der Telegabel gering zu halten. Die niedrige Vorspannung aber führte dazu, daß
die Abdichtung auf Dauer zu wünsehen übrig ließ. An den 1990er Modellen werden
serienmäBig andere Simmerringe eingebaut, die auch für das 1989er Modell passen.
Man kann aber auch bei den alten Ringen die Federn etwas mehr vorspannen und
den Raum zwischen den Dichtlippen ab und zu mit etwas Fett einstreichen, um
deren Lebensdauer zu erhöhen
... den stark beschädigten Lagerschalen im Kurbelgehäuse:
Die starken Riefen in den äußeren Lagerschalen können
unserer Meinung nach nur von Bearbeitungsrückständen des Motorgehäuses herrühren.
Daß Schmutzpartikel im Laufe der Testkilometer von außen in den Motor gelangten,
ist unwahrscheinlich, weil sie schwerlich den Ölfilter passieren können. Bisher
ist uns ein solcher Sehaden. außer an diesem Motor, nicht bekannt geworden.
... den angeschliffenen Schaltgabeln im Getriebe:
Der Verschleißzustand gibt noch keinen Grund zur Besorgnis.
Normalenweise müßten diese nochmals die gleiche Distanz überdauern. Beim Zusammenbau
sollte man nun aber die mittlere Gabel ersetzen.
...dem aufgeweiteten Lagersitz am Getriebeausgang:
Die Ursache wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer
zu stark gespannten Sekundärkette zu suchen sein. Unser Tip: Im ausgefederten
Zustand sollte sich die Kette locker von unten an das Ende des Kettengleitschutzes
ziehen lassen. Das Gehäuse muß nicht ersetzt werden. Das Lager sollte mit Loctite
wieder eingesetzt werden.